19 Uhr begannen wir am oberen Teil des Marktes mit unserer Veranstaltung. Es waren ca. 100 Wilsdruffer gekommen. Nach ein paar passendenden Einstiegsgedanken zwischen Asylproblematik und Advent von Pfarrer G., konnte uns Frau N. aus dem Flüchtlingsheim in Tharandt die eigentlichen Aufgaben im Zusammenleben mit Flüchtlingen ein bisschen näher bringen. In diesem kurzen Interview, welches D. N. führte, wurde vor allem deutlich, dass die Flüchtlinge eines unserer kostbarsten Dinge am nötigsten brauchen, nämlich unsere Zeit. Anschließend gab F. L. uns eine Kostprobe seiner tief gehenden Gedanken und Redekunst zum Thema. Er lebte und arbeite selber in verschieden afrikanischen Ländern und kennt dadurch das Leben auch aus einer anderen Perspektive. Als letzter Redner rundete unser Bürgermeister die Redebeiträge mit den Fakten zur aktuellen Lage in Wilsdruff ab. Bei Minusgraden gaben uns danach die leidenschaftlichen Bläser aus dem Posaunenchor einen guten Anlass noch nicht nach Hause zu gehen. Ein anderer Grund wartete im Weihnachtshäuschen nebenan: warmer Tee und Kekse. Und dabei ging auch der eigentliche Grund nicht unter, »Asyl, was geht uns das an?«.
Mitten in die Adventslieder machten sich dann auch die unter Blaulicht eskortierten »Spaziergänger« bemerkbar. Der Abend erhielt nur deshalb diesen unerwünschten Rahmen mit Polizeiaufgebot, weil die »Bürgerinitiative Wilsdruff« sich durch unsere Aktion herausgefordert sah und möglichst viele Asylgegner aus der ganzen Umgebung mobilisieren wollte (mit bis zu 500 Teilnehmern war zu rechnen). Tatsächlich nahmen weniger als 100 Leute an dem »Spaziergang« teil und eine kleine Schar von ihnen kam sogar auf unsere Seite herüber und gönnte sich einen Tee. Dazu gehörte Mut, sie waren herzlich willkommen.
Wir sind froh über die gelungene Veranstaltung.